What about – combining Orbits and Everestings. Part#1.

 

 

…ich möchte

immer noch,

mehr vom weniger. 

…mehr vom Einfachsein.

…mehr von der Einfachheit.

& immer wieder –

mehr vom Hier & Jetzt.

 

Wie aus einem Orbit ein winterliches Everesting wurde.

…was bewegt mich dazu, so fasziniert von diesen langen Fahrten, diesen langen Tagen draußen am Rad zu sein? Was treibt mich an – was lässt mich nicht los, von diesen Plänen, die sich in meinem Kopf & Herz so festsetzen, dass ich gar nicht mehr anders kann als ihnen endlich einfach zu folgen?

 

Die Aktion des Orbit360 & #rideforareason waren für mich ein guter Grund, um meine Liebe zur Langdistanz und den Bergen (Stichwort: Everesting) mit etwas Sinnvollem zu verknüpfen, denn es galt:

 

Cycling is social & so are we.

 

Let´s climb & ride for a reason: Orbit + Everesting!

Also – let`s ride (& climb) for it! Im Zeitraum vom 27.02.-31.03. können sich RadlerInnen weltweit unter dem Motto #rideFAR für den guten Zweck die Beine aus der Seele radeln: entweder auf einer Distanz von 180 oder eben 360km. Geradelt wird self-supported, allein, in 2er Teams (oder eben Corona-konform anderweitig) & die Route in Eigenregie geplant – ganz simpel kann es sein, nur rund & im Uhrzeigersinn muss die Route sein – ein Orbit eben.

Das selbstgewählte Startgeld landet als Spende bei den Organisationen der bikeygees & der Ghana Bamboo Bike Initiative – zwei tollen Organisationen, die das Rad nutzen, um Sinn zu stiften & Gutes zu tun. 

Und ja, hier beginnt dann irgendwie meine Idee vom Orbit, der mich vorher nicht wirklich gejuckt hatte. Denn eigentlich wäre ich gerade in der mentalen Vorbereitung auf den 600km langen Mont Ventoux Brevet gewesen, dem Ritt mit dem Rennrad in einem Rutsch von Freiburg durch bis auf den Mont Ventoux, veranstaltet vom ARA Breisgau. Doch wir leben nunmal immer noch in der Pandemie und somit musste auch dieses Jahr dieses Brevet abgesagt werden – was ich schon befürchtet hatte & somit eben auch offen war für eine spannende und lohnende Alternative, die am liebsten wie immer, direkt hinter meiner Haustür stattfinden konnte.

Ein Orbit also. 360 km lang, 360 km rund, im Uhrzeigersinn. Wer mich kennt, der weiß, dass 360 Kilometer in flach gar nicht mein Ding wären & mir der Schwarzwald auch viel zu sehr am Herzen liegt, als dass ich ihn für die „schnelle Rundenvariante“ außen vor lassen könnte. Warum also nur 360km für den guten Zweck radeln, wenn man diese genau so gut auch klettern könnte? – Kaum war die Frage gedacht,  hatte ich auch schon Feuer gefangen. Wie wäre es also bspw. mit einem Everesting? Immerhin, das hatte ich auch noch nie gemacht…

 

…und plötzlich tauchte ein Begriff in meinem Kopf auf, der mich bisher ebenso noch nie wirklich gejuckt hatte: das sogenannte Everesting. Die Idee, den Everest sprichwörtlich mit dem Rad zu befahren – also seine Höhenmeterzahl auf eine Strecke zu packen – ergab für mich plötzlich zum ersten Mal gemeinsam mit dem Orbit Sinn.

 

 

Schwarzwaldliebe – kombiniert mit Orbits, Everestings & neuen Schnapsideen. 

 

Tourenplanung des Orbit Everestings: natürlich lang – und vor allem eines: bergig!

Es dauerte nicht lang und ich bastelte einen Orbit-Everesting-Loop bestehend aus 370km & 8800Hm bei Komoot (>>final gefahrene Version) zusammen – dicht bepackt mit meinen liebsten Schwarzwaldbergen, steilen Knippchen & kleinen, einsamen Straßenpässen.

Einen Blocker für die Arbeit gesetzt – mit dem Hinblick auf einen wunderbaren Sonnentag am Mittwoch (Bergfesttag!) und los geht das mentale Visualisieren. Visualisieren von Erlebnissen, frei der Zahlen, die mich schwarz auf weiß erwarten – denn im Grunde genommen, interessieren diese mich reichlich wenig, geht es doch nur um eines: dort draussen unterwegs zu sein. 

Wie immer fahre ich die Strecke schon Tage zuvor in Gedanken ab – bereite mich mental darauf vor, eben lange unterwegs zu sein, auf die Steigungen, die Länge, ggf. Sitzprobleme, Hunger. Und ja, auch Kälte. Insbesondere Kälte. – denn der Schwarzwaldwinter wird noch vor meinem Everesting Loop kurzfristig wieder zurückkehren und den wahren Everest zumindest Schnee- und Kältetechnisch annähernd real hinter meine Haustür holen. Ich werde demzufolge die Schneegrenze nur selten unterschreiten – & es wird weiß und kalt werden. 

 

Raus aus dem Bett – rauf aufs Rennrad!

Irgendwann, finally, ist Mittwoch. 2.25 Uhr – mein Wecker klingelt und schmeisst mich ungändig aus dem Bett. Let`s Orbit also! Ich habe es tatsächlich am Abend zuvor geschafft, mich noch vor 21 Uhr ins Bett zu legen & fühle mich von daher verhältnismäßig frisch & wach. Ich habe alles gerichtet: Meine Klamotten, mein Rad, den Rucksack & mein Proviant, die Trinkflaschen, mein Porridge, das ich jetzt nur noch schnell notgedrungen in die Mikro packen muss um es aufzuwärmen & dann ab in den Magen schieben kann. Nicht das einfachste mitten in der Nacht – aber es nützt ja alles nichts. 

 

 

Frühstück. Kandel. Los!

 

Also Körper rein in die Klamotten, Espresso, heißes Ingwerwasser und Porridge ab in den Magen & ab aufs Rennrad. Ich schaffe es, kurz vor 3.30 Uhr loszufahren und der erste Anstieg lässt nicht lange auf mich warten: es geht auf 11km erstmal auf meinen Hausberg hoch, den 1204 Meter hohen Kandel. Der Anstieg hat im Schnitt ca. 8% an Steigung und macht mich gleich wach – ich kurbele bei ca. knackigen -7°C und einem glühenden, gerade hinter den Vogesen untergehenden ¾ dicken Vollmond ruhig den Kandel hoch. Einatmen, ausatmen, ein paar Käuzchen begleiten mich – es ist magisch.

Erster Teil des Everest: geschafft!

Oben – ankommen. Foto machen. Anziehen. Abfahren. Und es dauert nicht lange, bis ich auch schon wieder hochfahren darf. Dennoch – die Abfahrt in der Eiseskälte zieht mir schnell die Schuhe aus – bzw. meine Füße sind kalt wie Eis und fühlen sich schon jetzt leicht wie unter Watte an. Ich bin also froh, als ich den Stich hoch „zur Platte“ wieder bergauf kurbeln darf. Der Himmel färbt sich nun gegen 5.30 Uhr schon lila-rosa, dichte, kalte Nebelschwaden steigen aus dem Schnee empor und umgeben mich, eisen mich noch weiter ein.

 

 

Etwas eingefroren auf der Abfahrt runter von „der Platte“ – im Hintergrund leuchtet der vom Sonnenaufgang angestrahlte Feldberg.

 

Es stört mich jedoch gerade nur wenig & ich freue mich schon auf den eingeplanten ersten Kaffeestop in St. Märgen & dem Auffüllen meines Rucksack-Kuchen-Proviants in meiner Traditionsbäckerei. Das Stück Rhabarber-Käsekuchen, das ich bekomme, fällt r i e s i g aus – ob man mir wohl ansieht, dass ich das Stück ggf. noch nötig haben werde? Vielleicht. Jedenfalls schleppe ich besagtes Stück Kuchen den ganzen ¾ Everest mit, um es letztlich erst zurück Zuhause, nachts um 1 Uhr, nach einer heißen Dusche & nach einer richtigen Mahlzeit, am Bett zu verspeisen. Crazy, aber wahr…

 

Zu kalt für Pausen – zu schön, um aufzuhören.

Die Pausen auf diesem Orbit-Everesting sind ohnehin kurz & rar gesät – es ist zum einen zu kalt, um lange anzuhalten und zum anderen auch nicht mein Ding, mich lange still zu halten – denn ich möchte einfach nur radeln, radeln & weiter klettern. Man könnte meinen, ich wäre auf der Flucht – würde ich mich nicht genau hier, in Bewegung, so grenzenlos wohl & sicher fühlen, mit dem, was ich dort tue. Dennoch: jeden schnellen Kaffee, jedes Anhalten, jeden Stop für ein Foto – genieße ich dennoch in vollen Zügen. Und freue mich, diese Momente in kurzen Verweilpausen mit Zuhause, Familie, Freunden & der Community bei Instagram zu teilen & ein paar meiner liebsten Begleiter somit direkt mitzunehmen. 

 

…auf dem Weg & auf dem Brend.

 

Es geht dann nach St. Märgen weiter im Eis – die nächste kalte Abfahrt erwartet mich, es geht rein ins Hexenloch, das eine wunderschöne kleine Schlucht darstellt und mich weiter zum nächsten Berg, dem Brend bei Furtwangen, auf 1149 m führen wird. Das Hexenloch ist wirklich ein „Loch“ – entsprechend affenkalt ist es hier und ich bin auch hier froh, dass ich nach der schnellen – und auch vom Untergrund her eisigen – Abfahrt, wieder rauf kurbeln darf.

Bei den Straßenverhältnissen schwahnt mir schon, was mir am Abend blühen wird: Die Schneeschmelze des Tages gefriert nachts auf den Schwarzwaldhöhen zu einer unberechenbaren, glatten und eisigen Schicht – teilweise gar nicht einsehbar, teilweise kurz vor knapp gerade noch so einsehbar. Ich ahne schon, dass mir diese Tatsache abends zum Verhängnis werden wird bzw. das Projekt Everest noch sehr schwierig gestalten kann.

Am Brend erwartet mich zumindest Sonnenschein satt – denn wenn eines passt, dann ist es das: ein strahlender, wolkenloser & tiefblauer Himmel über mir, der mich auch bis zum Ende nicht mehr verlassen wird.

 

 

Via den Schluchsee rüber zum Feldberg – jedoch nicht ohne Kaffeepause!

 

Bergauf, bergab – immer weiter durch den weißen Schwarzwald.

Über einige namenlose Steigungen & kleine Knippchen geht es rüber Richtung Neustadt, Lenzkirch & den Schluchsee, von hier aus weiter via den Feldbergpass auf 1231 m (jedoch nicht ohne einen vorherigen Kaffeestop im „Schwarzwaldmaidle“ und eine weitere Kuchenbunkerei, dessen Überbleibsel übrigens gerade erst vorhin in meinem Magen verschwunden ist) & dann wieder weiter in einer Schleife über die Pässe oberhalb von Todtnau, um weiter südlich ins kleine Wiesental zu gelangen.

 

 

Hej Ho – Hello Snow! Am Tiergrüblepass. 

 

Leider wird es nicht lange dauern & ich stehe – meinem Optimismus zum Trotz – am Tiergrüblepass bis zu den Knöcheln (ich versuche es erst noch zu Fuß, solange, bis ich stecken bleibe) im Schnee. Ich hatte gehofft, dass das kleine Traumsträßchen oberhalb von Schönau schon frei wäre um hier direkt in Richtung des nächsten heißen Kaffees zu sausen – jedoch ist es aufgrund vom eingeschränkten Winterdienst hier noch komplett eingewintert. Ich muss also umdrehen und mir aus dem Kopf heraus eine Alternative überlegen, wie ich nun rund & bergig weiterfahren kann. Zum Glück kenne ich die Schwarzwaldgefilde wie meine Westentasche und der weitere Weg führt mich also spontan via dem St. Antonipass und dem Adelsberg hin zum nächsten, längeren Anstieg – via dem Lipplepass mit seiner leckeren Quelle rauf auf den Hochblauen, meinen alten Hausberg, auf 1165 Meter.

Der Anstieg ist steil & zäh – und meine Beine etwas müde, ich kenne es hier irgendwie nie anders. Umso besser schmeckt oben dann das frische Quellwasser und umso besser geht es mir, wieder mit gefüllten Radflaschen unterwegs zu sein. Mittlerweile haben auch die Laugenstangen vom Mittag ihren Geist aufgegeben und mein Magen knurrt wieder – ein paar getrocknete Mangos, Cranberries und geröstete Cashews später kann ich ihn zumindest bis zum Gipfel noch etwas besänftigen. Ich habe wenig gegessen heute, bis auf dem morgendlichen Porridge, den Kaffees und einem halben Apfel sind nur das Trockenobst, ein Apfelstrudel und eine Laugenstange in meinem Bauch gelandet – dennoch reicht es aus & es geht mir gut, mein Körper kennt es schon & weiß, mit den Verhältnissen richtig umzugehen. Alles, was fehlt – ist Wärme von innen heraus & ich träume von einer Suppe. 

 

Umwege mit Ausblicken. 

 

Ich verpasse am Hochblauen den Sonnenuntergang knapp – dafür erwartet mich ein brennend roter Himmel hinter den Vogesen, die sich hier hinter der Rheinebene auftun und die mir immer wieder  mit ihrem Anblick ein Lächeln ins Gesicht zaubern.

 

Wie viele befreiende Feierabend-Sonnenuntergangs-Runden habe ich hier schon erleben dürfen, als ich noch unterhalb vom Blauen und südlicher als jetzt in Freiburg gewohnt habe!

Sehr, sehr viele – und eine war befreiender als die andere.

 

Vernunft versus Orbit-Zielerfüllung & Dickkopfdenken.

Am Blauen muss ich mir langsam Gedanken um meine noch verbleibenden 100 km und die 3000 Hm machen, die der EverestLoop noch mit sich bringt. Mir wird klar, dass es jetzt wieder anzieht und ich bereue es, nicht doch die 3. Schicht an Kleidung eingepackt zu haben. Die letzten drei Anstiege – sie werden knackig sein, lang und gleichmäßig zwar zum Fahren, jedoch mit langen und eisigen Abfahrten, die jeweils meist an der Ostseite und somit der kalten Schwarzwaldseite liegen. Ich kenne hier quasi meine „Pappenheimer“ und weiß, was mich erwartet.
Zur Kälte gesellen sich noch die Straßenverhältnisse hinzu – und diese zeigen mir schon in den ersten Kilometer den Blauen runter meine Grenzen auf: Rinnsale und breite Bäche an Schmelzwasser machen sich auf der Straße breit und gefrieren – es ist mehr als tückisch. 

 

Kletterei bis in die Dunkelheit. 

 

Das Ende dieses Orbit-Everestings finden.

Mein Herz ist voll & meine Zufriedenheit ist es auch – und ich beschließe, es hier gut sein zu lassen und kein Risiko, nur um der Zahlen willen, einzugehen. Ich fahre via Badenweiler, Staufen und die Weinorte vor dem Schwarzwald Richtung Freiburg nach Hause zurück – nehme noch einen lauwarmen Kaffee und eine lauwarme Schoki to go von der Tanke mit & versuche damit, den aufkommenden Hunger auf eine ordentliche warme Mahlzeit, zu verdrängen.

In Staufen mache ich kurz Halt, um meine Regenjacke unter der dicken Weste auszuziehen, die mir nun, bei endlich angenehmen 8°C Grad plus, zu warm wird und mich nun einengt & nervt.

Als ich heimkomme, ist es 22.30 Uhr – ein langer Tag im Sattel neigt sich mit 291 km & knapp 6000Hm dem Ende zugegen. Ich vespere Bauernbrot, Salat, Tofu; Zuchini, Nüsse & einen Haufen Salz, gehe heiß duschen & lande zufrieden im Bett – um mir dann, noch kurz bevor ich selig einschlafen kann, den Käserhabareberkuchen vom Morgen aus St. Märgen aus dem Rucksack zu klauben & schlussendlich doch noch zu vertilgen.

 

& so endet sie – die Idee vom Orbit & dem Everest – (Part 1). 

 

Fazit mit einem Herz voll Langdistanz-Dankbarkeit.

Es ist schade um die Idee des Everest & die echt schöne Tour, meine gut gelaunten Kletterbeine & den ganzen Spaß, den ich schon beim Planen hatte. Und dennoch: das kleine Abenteuer und die Freude währenddessen, habe ich mir dennoch nicht nehmen lassen. Es war, trotz aller Kälte, ein wunderschöner Tag. Befreiend, in jeder Sekunde.

 

Was mir wieder so gut tat, war die absolute Reduktion.

Mal wieder.

Kein Multitasking,

keine neue Aufgabe.

Nur Klettern.

Abfahren.

Klettern.

& Abfahren.

 

Ich habe diese Art des Brevet- bzw. Langdistanzfahrens schon seit längerem vermisst: das konstante Fließen, das nicht überlegen wollen & müssen – weder, wo man sein Nachtlager haben wird (denn es wird im Regelfall keines geben) noch, wo man sonst bleiben könnte. Kein – wie lange fahre ich heute? Kein – bis wohin muss ich noch? Kein Mitschleppen von Kocher & sonstigen Utensilien, sondern wirklich nur das Minimalste. Im Prinzip gibt es keinen Plan – bis auf die Idee & den zugehörigen Track. Es gibt nur die weiteren Stunden, die alle gleich sein werden.

 

Was so eintönig klingen mag – macht meinen Kopf so sehr frei.

 

Ich bin nicht mal 20 Stunden unterwegs gewesen & doch verändert sich in diesen so sehr viel. So viele Erkenntnisse, befreiende Gedanken, Erlebnisse am Straßenrand.

Kleine Begegnungen in den einsamen Schwarzwalddörfern, diese kleinen Begegnungen, wo das Rad & das „Reisen“ einem das Herz zu den Menschen öffnen. Sie interessiert fragen, was man dort tut, die einen anstrahlen – als würde man ihnen die Freiheit vor Augen & ins Herzen führen & die so dankbar wirken, als würde es ihnen sehr gut tun.

 

Radeln & Gutes tun – es kann so einfach sein.

 

Ich denke viel nach – über das, was ich will, nicht mehr will, was ich war & dieses Jahr noch sein möchte. Wie viel ich noch freier werden möchte – mit noch weniger Ballast, noch weniger Material, noch weniger von dem, was ich eigentlich schon lange nicht mehr brauche.

Und hier draußen, am Rad, wird der Traum, der Wunsch, genau so zu sein – wieder so leicht – so wirklich, so einfach & greifbar nahe Realität. Und so kommen Abfahrten & Anstiege, in denen ich aus diesem Grinsen, tief aus dem Bauch & Herzen heraus, nicht mehr rauskommen werde:

 

Keine Alternative – so warm sie auch gewesen wäre

– hätte ich mir vorstellen können.

Nichts hätte mich mehr begeistert

& nichts hätte mir so sehr mehr entsprechen können,

wie einfach nur den ganzen Tag

dort draußen

& auf dem Rad unterwegs zu sein.

 

Fazit 2: Herausforderungen der kalten Temperaturen und des Lockdowns.

Schwierig waren die Temperaturen und die zu den aktuellen Bedingungen fehlenden Möglichkeiten, sich bspw. in einem Café oder Ähnlichem kurz aufwärmen zu können. Am Blauen habe ich noch kurz überlegt, mir in meiner Lieblingspizzeria im Tal eine Pizza to go zu bestellen – doch habe ich es sein lassen, denn jede Minute draußen in der Kälte, wäre eine zu lang gewesen. Eine weitere Minute auskühlen. Eine weitere Minute Energie in Wärme verlieren. Die Rechnung ist zwiespaltig: denn sie geht aufs Energiekonto, das ohnehin schon ziemlich effizient arbeiten muss, denn zusätzlich zur Leistung darf der Körper ja auch noch Wärme produzieren, um gegen die Widrigkeiten bestehen zu können.

Es sind jedoch auch hier wieder die Elemente, in denen ich mich so lebendig fühle und die mich wertschätzen lasse, was ich im Alltag haben darf: so wie jetzt, dick eingemummelt in einer warmen Decke zu sitzen, mit dem Aquarium vor der Nase und Musik auf den Ohren, dem Laptop auf dem Schoß, dieser Geschichte im Herzen und schwarz auf weiß auf „Papier“ & einigen Tabs & Routen auf komoot, die mir schon neue Abenteuer prophezeien. Es ist so leicht, glücklich zu sein. Auch Heute. Auch in diesen Zeiten. Auch Jetzt. & Hier. 

 

& ich mache euch daher Mut

– trotz allem, gerade J E T Z T weiterzumachen.

Es lohnt sich, auch erfroren,

denn wenn dann eines bleibt –

ist es immer noch das Grinsen, dem Mut gehabt zu haben,

so festgefroren, eingebrannt es sein mag

& so einzigartig unwiederholbar es dadurch werden wird.

 

 

…because this is – why i climb. 

 

 

4 Kommentare bei „What about – combining Orbits and Everestings. Part#1.“

  1. Liebe Leona,
    was für ein Abenteuer! Ich bin in Gedanken mit dir im Sattel gesessen, habe geschwitzt und gefroren, den Wind gespürt, die Kälte und das Glück! Und beim nächsten Mal rufst du an, ich bring dir gerne einen warmen Kaffee oder Suppe auf den Berg !
    Safe trails and happy smiles !
    Birgit

    1. Liebe Birgit,
      vielen vielen lieben Dank auch hier an Dich & Deine Worte! Schön, dass ich Dich so mitnehmen konnte & den Großteil aller Wege, Berge & überhaupt der Eindrücke hast Du ja sehr genau vor Augen 🙂
      Und japp, das Angebot wird sehr sehr gerne (bald) angenommen.
      Alles Liebe in den „Süden“ 😉
      Happy Sunday 🙂
      Leona

  2. Liebe Leona,
    man muss ja schon ein bisschen verrückt sein, sowas in Angriff zu nehmen. Aber, Zitat von Erasmus von Rotterdam: „die schönste Form des Glücks ist ein Leben mit einem gewissen Grad an Verrücktheit“. Das taugt durchaus als Lebensmotto! Ich kann sowas nur im Sommer machen, weil meine Finger sehr schnell kalt werden, wenn die Temperaturen 5 Grad unterschreiten. Der Sommer ist aber nicht mehr weit…..
    Um den ausgefallenen Mont-Ventoux-Brevet ist es sehr schade, aber es wird sicher nicht der letzte sein!
    Sehr schöner Bericht!

    ganz liebe Grüße
    Chris

    1. Lieber Chris,
      & das sagt genau der richtige 🙂 Zum Glück weiß ich, dass Du mindestens genauso verrückt bist & ich auch hier mit meiner Brevetliebe nicht alleine bin 😉 Das mit dem schnell kalt werden: Ja, das ist definitiv ein Problem & war auch für die letzten Anstiege bzw. Anfahrten ein ziemlicher KnockOut. Aber schön war es dennoch ja allemal.
      Viele liebe Grüße um die Ecke aus Gundelfingen
      & bis hoffentlich ganz bald wieder!
      Liebe Grüße!
      Leona

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