„Vielleicht will, was ich nicht ändern kann, mich ändern.“
(Kyrilla Spiecker)
Woraus ziehen wir noch Kraft, wenn wir vermeintlich alles verloren haben, wenn wir nicht mehr wissen wo wir im Leben stehen, wenn wir unseren roten Faden verloren haben?
Es wird immer wieder Zeiten in unserem Leben geben, in denen wir vor schier unlösbaren Aufgaben stehen und in denen wir uns von all den Herausforderungen einfach nur überwältigt fühlen.
Das Leben ist und bleibt ein stetiges Auf und Ab bestehend aus positiven und negativen Zeiten – dauerhaftes Glück, wie es uns oft durch die Medien und soziale Netzwerke suggeriert wird, ist weder real noch wirklich erstrebenswert.
Vor dem Sturm – ist immer auch nach dem Sturm.
Umso wichtiger ist es daher, uns in den ruhigen, guten Zeiten eine Art Polster an Glück anzuschaffen, das uns in den stürmischen Zeiten über Wasser hält. Das Gefühl von tiefer Zufriedenheit, das wir empfinden, wenn die Dinge und unser Leben einfach im Fluss sind – wir haben die Fähigkeit, dieses abzuspeichern und immer wieder abzurufen.
Wir können – wenn wir es gelernt haben, uns somit immer wieder auf unsere eigenen Ressourcen stützen und aus diesen neue Kraft schöpfen.
Dafür müssen wir uns diese nur bewusst machen, müssen herausfinden, welche Stärken in uns liegen und aus welchen wir die meiste Kraft schöpfen können.
Innehalten – um Kraft zu tanken.
Unsere Ressourcen – sie sollten vor allem nachhaltig sein.
So wie die Ressourcen unserer Erde sind auch unsere Ressourcen nicht unendlich – umso wichtiger ist es, gut auf sie achtzugeben. Wir sollten langfristig Kraft aus ihnen schöpfen können, nicht nur kurzfristig und mal eben schnell behelfsmäßig. Je tiefer ich meine Ressourcen in mir verankert habe und je bewusster ich mir über diese bin, desto effektiver kann ich sie im Krisenfall nutzen.
Verlief meine Stimmungslinie früher oft eher wie eine zickzackförmige Auf-und-Ab-Kurve, so kann ich sie heute harmonisch auf einem Level halten. Mal geht sie wellenförmig nach unten, mal nach oben. Extreme Ausreißer – egal ob in die Tiefe oder die Höhe – gehören immer mehr der Vergangenheit an und das Leben wird somit deutlich leichter.
Früher habe ich meine Ressource auf nur einen einzigen Fokus gelegt und mich förmlich daran festgeklammert, doch mit der Zeit habe ich mir eine Vielfalt an Stärken zurück „erobert“, was teilweise Kraft, Zeit und Mut gekostet hat, denn natürlich hat auch dies wieder mit einem Loslassen von Mustern und einer Umkehr seiner festgefahrenen Routine zu tun. Ich habe meinerseits gelernt, dass ich meine Erfüllung nicht nur in einem dauerhaften Funktionieren (Arbeitswelt und Leistung im Sport) finde, sondern ich mir durchaus die Freiheit geben darf, meine kreative Seite auszuleben, für die ich mir lange Zeit keine freie Zeit eingestanden habe. Daraus haben sich immer wieder neue Ressourcen aufgetan, die jetzt in der Summe eine Art doppelten Boden bilden und mich im Leben tragen und stützen.
Den eigenen Weg verfolgen – nicht den der anderen.
Diesen Weg zu gehen lohnt sich, denn wir sind mehr als nur eins.
Wir sind mehr als der Angestellte, der Arbeitgeber, Unternehmer, Elternteil, pflegende Kraft, funktionierender Mensch.
Wir sind so vielfältig, verfügen über Talente und Charakterstärken, die es sich einfach immer wieder lohnt zu entdecken und zu stärken. Je öfter wir uns die Zeit und die Mut nehmen, diese kennenzulernen und auszubauen, desto freier fühlen wir uns.
Dann gelingt es beispielsweise auch, uns selbst bei einem 12h Non-Stop-Arbeitstag noch frei zu fühlen – denn wir können diese Freiheit aus uns selbst schöpfen und machen sie nicht länger von äußeren Gegebenheiten und Gefühlen abhängig.
Freiheit im Inneren – auf ganzer Linie.
Wenn wir lernen, was uns wirklich ausmacht, worauf wir bei uns selbst bauen können und wie frei wir wirklich sind, unser Leben nach unseren eigenen Vorstellungen zu gestalten, desto besser können wir uns selbst durch die schwierigsten Zeiten manövrieren.
Der Glaube an sich selbst versetzt Berge.
Es gibt nichts demotivierenderes und auch demütigenderes als seine eigenen Träume und Visionen durch äußere Impulse schon im Keim erstickt zu bekommen.
Je stärker man sich hier auf sich selbst besinnen kann, desto weniger können einem solche Dinge etwas anhaben, desto weniger wird man von Selbstzweifeln und – kritik erschüttert.
Kraft, innere Stärke – schafft Mut, für sich selbst einzustehen.
Hat man Träume und Visionen, muss man es eines Tages einfach wagen, sie umzusetzen. Nicht jeder Traum muss erfüllt werden – manche werden lebenslang einfach ein Traum bleiben, vielleicht auch einfach nur um des Träumens willen.
Doch die Träume, die einen dann doch Tag und Nacht beschäftigen, einen nicht loslassen, die sich von Grund auf einfach gut anfühlen, die scheinbar in die richtige Richtung weisen – die sollte man nicht einfach wieder ziehen lassen, denn dadurch würden wir kleiner werden und in unserer Entwicklung stagnieren.
Wie viele unerfüllte Träume mag es auf der Welt wohl geben? Wie viele ungelebte Potentiale und Visionen werden auf immer unentdeckt bleiben?
Jeder von uns kann inspirierend sein, sich selbst weiterbringen, sich weiter entwickeln, Neues erschaffen, Neues entdecken. Auf diesem Weg kann hier jede Ressource genutzt werden, egal wie unwichtig sie uns am Anfang noch erscheinen mag.
Was sind deine Ressourcen?
Weißt du, wer du bist, was dich ausmacht, was du im Leben noch erreichen willst?
Wenn nicht – nimm dir die Zeit und finde es heraus!
Die Eingebung wird nicht von jetzt auf gleich kommen – es kann einige Zeit brauchen. Sei geduldig mit dir, mit festgefahrenen Mustern, mit hemmenden Ängsten und Vorstellungen.
Sei achtsam, geduldig, gut zu dir.
Nimm dir Raum für Stille. Am besten draußen, in der Natur, dort, wo man wirklich abschalten und bei sich sein kann. Lass die Ruhe wirken, immer wieder. Und du wirst sehen, dass das Leben sich mit aller Vielfalt dir die richtigen Impulse geben wird.
Ohne Anstrengung, ohne Müssen & ohne Zwang. Damit dein Leben immer lebenswert bleibt.