Selbstverantwortung – von Lebensträumen & Lebenskompromissen.

& then you just need to walk. 

Step by Step.

Against your thoughts & fears.

With all of your heart & all of your soul

– always pretending that everything`s gonna be alright.

 

Da ist dieser Mann, von dem ich denke, dass er einfach nur glücklich sein muss. Dieser Mann, der vermeintlich alles hat, was er sich jemals gewünscht hat. Denn er hat sich einen Sehnsuchtstraum vieler anderer Menschen erfüllt – er ist Eigentümer einer einsamen Berghütte, die versteckt auf den Bergen weiter Wälder liegt und die er schon seit vielen Jahren bewirtschaftet.

Tagein, tagaus kommen Leute hierher, um die Stille des Waldes zu genießen oder um es sich in der Gastwirtschaft einfach gut gehen zu lassen. Es sind Leute, die schon seit Jahren herkommen, Leute, die quasi schon zum Inventar gehören, aber auch Leute, die diese Hütte erst neu entdeckt haben und die über ihre Schönheit aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen.

Es muss ein Traum sein, sein Leben hier verbringen zu dürfen. Ein Privileg, eine solche Hütte besitzen zu dürfen und in diesem Eigentum Gäste zu bewirten und all das sein eigen nennen zu können. Nicht nur, über sich selbst Chef zu sein, sondern auch, dies noch in dieser unglaublichen Gegend zu sein – allein in diesem Zustand dürfte es einem doch an nichts mangeln.

Oder?

 

Was ist noch Traum – & was ist schon deine Wirklichkeit?

  

Ich sitze abends nach einer langen Wanderung hierher in dem urigen Speisesaal und blättere in dem Buch „der schönsten Gipfel“, das ich vom Fensterbrett aufgesammelt habe und mit dem ich mir nicht nur die Zeit bis zum Essen vertreibe, sondern auch ein wenig mein Bergweh stille.

Während ich so dasitze und Seite um Seite umblättere sowie Berg um Berg bestaune, setzt sich der Wirt neben mich und beginnt mit mir ein Gespräch über Träume – Träume, die schon so lange gehegt wurden und die bisher, trotz all ihrer Stärke und Tiefe, einfach noch nicht gelebt wurden.

Dieser Mann, von dem ich dachte, dass er mit sich und all seinen Wünschen doch nur im Reinen sein kann, sitzt dort und hat Tränen in den Augen, als er mir erzählt, welchen Berg er schon längst in seinem Leben besucht haben wollte und auch davon spricht, dass er es nach wie vor immer noch nicht geschafft hat.

 

Dein Traum, er muss nichts Großes sein. Er muss nur tief sein, hell leuchtend & bedeutend. Unabdinglich, unveränderlich.

 

Es ist nur ein einziger Traum, nicht viele Träume, den er hegt. Man spürt die Sehnsucht dahinter und das Leid, das hinzukommt – das Leid, was selbst erschaffen wurde – denn es wurde sich schon früh an etwas gebunden, das einem nun scheinbar den Weg zu einem anderen Traum versperrt.

Mit der einen Tür schließt sich eine andere – wir können nicht alles im Leben, daher sollten wir darauf achten, was wir mit diesem anfangen.

Es sind mehrere Dinge, die mich nach diesem Gespräch beschäftigen. Ich mache mir Gedanken darüber, in wie weit einen ein noch unerfüllter Traum die Zufriedenheit, die ein anderer erfüllter Lebenstraum mit sich bringt, negativ beeinflussen kann und auch darüber, was einen denn wirklich davon abhält oder auch abhalten darf, seine tiefsten Träume wirklich zu leben.

Ich sage „Einfach machen, wenn es dein größter Traum ist“ – und meine es auch so. Denn in seinem Fall gab es einfach keine Ausreden mehr, seinen Traum nicht umzusetzen. Der Wirt war frei, es gab Urlaub, es gab wieder mehr Geld. Und dennoch – haderte er. Er haderte, erstarrte – und träumte einfach weiter anstatt endlich zu machen.

 

Glück ausstrahlen – du kannst es, immer. Jederzeit. Wenn du einfach machst.

 

Und er tat mir Leid. Es tat mir Leid zu sehen, wie ein Mensch sich in seinem Glück so dermaßen selbst im Weg stehen kann. War der Traum nicht groß genug, um einfach endlich loszuziehen? War die Angst, dass dieser Traum nicht den Vorstellungen entsprechen könnte, größer als all das Verlangen nach diesem? War es die festgefahrene Routine, die ihn am Platz festhielt?

Ich weiß nicht, was ihn wirklich davon abgehalten hat. Ich weiß nur, dass ich ihm wünsche, dass er sich eines Tages traut.

Dass alle Menschen sich eines Tages trauen, ihre Träume zu leben –  dass sie erkennen, dass sie sonst unglücklich werden, dass sie kleiner werden, dass sie irgendwann nicht mehr an sich selbst glauben.

Das Leben ist immer ein Kompromiss zwischen all den Dingen, die wir noch erreichen wollen und all den Träumen, denen es nachzujagen gilt.

Wir wollen alles – und können doch nur manches.

Wo ziehen wir die Grenze? Wie entscheiden wir uns? Was tun wir, wenn wir uns vermeintlich falsch entschieden haben?

 

Entscheiden, losziehen &  weitergehen. Ohne zu hadern, ohne zu erstarren.

 

Zu allererst:

Es gibt keine falschen Entscheidungen – genauso wenig, wie es richtige Entscheidungen gibt. Es gibt nur Entscheidungen, die uns letzten Endes neue Erfahrungen aufzeigen und unser Leben in andere Bahnen bringt. Wir können mit manchen Entscheidungen mehr oder weniger glücklich sein.  Manche Entscheidungen schließen direkt ein Ausscheiden anderer Optionen mit ein – und das zu akzeptieren ist manchmal unglaublich hart.

Wenn ich mich dazu entschließe, ein Haus zu bauen und eine Familie zu gründen, dann muss ich mich auch dagegen entscheiden, mein Leben weiter absolut frei und nomadenhaft zu gestalten. Wenn ich mein Leben dagegen als Nomade verbringe, nie lange an einem Ort verweile und immer wieder aufs Neue losziehe und unterwegs bin, dann wird diese Entscheidung nur schwer mit einem Haus und einer sesshaften Familie zu vereinen sein.

 

 

Wir können natürlich versuchen, alle Möglichkeiten auszuleben – doch würden wir so auch allem gerecht werden? Würden wir so jede Möglichkeit auch voll und ganz ausleben können?
Wohl kaum. Weder könnten wir unserer Familie gerecht werden noch könnten wir unser Nomadenleben so auskosten, wie wir es ohne die Familie an dessen Seite tun würden.

Wenn wir solche Kompromisse im Leben eingehen und uns für dieses oder jenes entscheiden, müssen wir uns darüber im Klaren sein, was wir wirklich wollen und was wirklich zu uns und unserem Leben passt.

Wenn wir uns an etwas binden und wir zeitgleich aber das Gefühl haben, es noch nicht aus vollstem Herzen zu können – so sind wir es uns schuldig, auf dieses Gefühl zu hören und ihm zu folgen. Koste es, was es wolle.

Ignorieren wir es und lassen es außen vor, wird es mit der Zeit immer stärker werden. Stärker und schier unerträglich, bis wir unsere Situation kaum noch aushalten können.

 

Kontraste des Lebens.

 

Wie hart ist es, durch solche Situationen festzustellen, dass man die Entscheidung, die man ja eigentlich auch mal mit Herz und Seele getroffen hat, nicht mehr voll und ganz genießen kann, nur weil ein anderer, bisher ungelebter Traum einem immer wieder ins Gewissen redet und einen fortlaufend unglücklich macht?

Wir durchlaufen Lebensphasen, in denen wir uns für einschneidende Dinge früher oder später entscheiden müssen. Das ist das Leben.

 

Brücken schlagen zwischen dem was war & dem, was kommt.

 

Wie tief und erfüllt wir diese Lebensphasen leben können, hängt davon ab, wie ehrlich wir die Entscheidungen in diesen wirklich treffen und wie wir uns trauen, diese mit all ihren Konsequenzen zu leben.

Wenn ich fühle, dass ich mich noch nicht binden kann, auch wenn es gesellschaftstechnisch gesehen „jetzt an der Zeit wäre“ – dann ist das so. Wenn ich fühle, dass mich nichts in der Sicherheit eines unbefristeten Arbeitsvertrages hält – dann ist das so. Wenn ich schon früh weiß, dass ich mich trotz eines riesigen Schuldenbergs an einen Lebenstraum binden möchte – auch dann ist das so. Keiner, außer wir, wissen, wann es Zeit ist, die Dinge im Leben zu leben und umzusetzen.

In diesen Lebensphasen auf andere zu hören und gut gemeinte Ratschläge zu befolgen – hat keinen Sinn.

 

Dem eigenen Pfad vertrauen – abseits der Ratschläge, abseits der    vermeintlich  sicheren, festen Routen. Sich trauen, zu machen.

 

Wir können nur unserem inneren Kompass folgen und uns für das entscheiden, was uns selbst wirklich entspricht. Und wenn wir dort so gut auf uns achtgeben, wird es uns im Folgenden dann auch gelingen, für andere weiterhin bereichernd zu sein.

Losgelassen glücklich und bei sich selbst zu sein bedeutet nämlich eben auch, nicht nur ehrlich für sich selbst zu sorgen, sondern vor allem auch für seine Mitmenschen voll und ganz da zu sein.

Wenn wir wissen, dass wir voll und ganz unser Leben und Schicksal in der Hand haben und dass jede Entscheidung, die unsere Art zu leben beeinflusst, auf uns selbst beruht, so muss niemand in unserem Umfeld unter unserer eigenen Unzufriedenheit leiden müssen. Niemand muss dafür geradestehen und niemand muss dafür benutzt werden, unsere inneren Mängel auszugleichen.

Wir können freier leben. Mit uns selbst, mit unseren Träumen, egal ob wir sie uns schon erfüllt haben oder ob sie noch auf ihre Erfüllung warten – zu ihrer Zeit.

Es ist eine Millisekunde, die eines Tages darüber entscheiden wird, wie und ob wir überhaupt unser Leben weiterleben dürfen.

 

 

Spätestens dann, wenn uns dieser Fakt bewusst wird – sei es aufgrund dessen, dass wir es am eigenen Leib erfahren müssen oder dadurch, dass wir es uns einfach bewusst vor Augen halten – spätestens dann sollten wir beginnen, unsere Entscheidungen stets danach auszurichten, dass wir jeden Tag mit uns und unserer Umwelt erfüllt leben können.

Unser Leben ist kurz. Und unser Leben ist einzigartig und ein Geschenk. Wir haben nicht endlos Zeit. Irgendwann wird aus einem Irgendwann ein Nie. Und ein Nie wird das Ende eines einst als so wertvoll empfundenen Traums sein.

Wenn ich mir vorstelle, morgen gehen zu müssen – dann will ich nichts bereuen, ich möchte nichts vermissen, ich möchte nicht denken „hätte ich doch“. Ich möchte gehen mit der Gewissheit, alles mir mögliche getan zu haben, um mein Geschenk – mein Leben – auch voll und ganz ausgekostet zu haben. Mit allen Facetten, allen Varianten, allen Konsequenzen und all dem Mut, den ein solches Leben erfordern mag.

 

Wann traust du dich, endlich loszugehen?

 

Und wann immer es so kommen mag, dass ich nicht mehr kann, wie ich möchte, dass mir die Dinge, die mir einst im Leben so wichtig waren, nicht mehr zuteil werden können – auch dann will ich wissen, dass ich sie, als ich sie noch hatte, voll und ganz ausgekostet habe. So sehr, dass ich sie jederzeit gehen lassen kann – in der Hoffnung, dass mein Leben genauso auch durch neue Dinge weiterhin bereichert werden kann.

Loslassen, gehen lassen – rausgehen und aus vollem Herzen leben.

Leb los, bevor es zu spät ist.

Geh & Leb los, leb die Träume, leb dich selbst

– geh raus & mach, für dich, dein Leben, für dein Geschenk.

Von der Suche nach dem Sinn - the sense of Status quo.
Die Greina - Kraftquelle & Sehnsuchtsort.

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